Das Wappen des Marktes Reisbach

Wappen des Marktes Reisbach

AMTLICHE WAPPENBESCHREIBUNG (BLASONIERUNG)

Unter fünfmal von Silber und Blau schräg geteiltem Schildhaupt in Rot schräg gekreuzt ein silberner Reißhaken und eine silberne Stange mit abgewinkelten Enden.

 

WAPPENGESCHICHTE

Die bayerischen Wecken im Schildhaupt verweisen auf die wittelsbachische Ortsherrschaft seit 1438 und die Verleihung des Wappens durch Herzog Heinrich den Reichen von Bayern-Landshut im Jahr 1445. Die Geräte Reißhaken und Stange werden im Wappenbrief nicht weiter erläutert, Hupp deutet sie als Werkzeuge zum Flößen von Baumstämmen. Der Reißhaken ist auch ein für den Ortsnamen falsch redendes Bild, Reisbach ist etymologisch nicht von reißen, sondern von Reis (Zweig, Ast) abzuleiten. Das älteste Siegel ist in Abdrucken seit 1514 überliefert. In den Wappensammlungen und Siegeln sind seit Beginn des 19. Jahrhunderts häufig willkürliche Abweichungen wie die Hinzufügung von Leisten oben und unten festzustellen, die sich trotz der Bestätigung des ursprünglichen Wappens durch König Max II. 1849 weiter hielten. Erst Hupp brachte das Wappen wieder in der heraldisch korrekten Form.

 

ERLÄUTERUNG

Das Wappen zeigt nach der genauen Beschreibung im oberen Feld des Schildes die weißblauen Rauten oder Wecken („als des Haus von Bayern“), im unteren roten Feld einen weißen Reißhacken, gekreuzt mit einer weißen, an beiden Enden gebogenen Stange. Dies sind ehemalige Ausrüstungsgegenstände der Brandbekämpfung.

Gleichzeitig mit dem Marktrecht verlieh 1445 Herzog Heinrich „zu rechtem Wissen der Bürger, die jetzt zu Reisbach sind und allen ihren Nachkommen, die zu künftigen Zeiten dahin kommen und daselbst sein werden“, ein Wappen, das „als Siegel in allen Ehrensachen und Geschäften gebraucht, das alle seine Untertanen, Geistliche, Ritter, Knechte, Herolde, Bürgermeister und Räte des heiligen römischen Reiches anerkennen und zu achten wissen“. Die Abbildung des Wappens erhält der herzogliche Brief. Es mag in Hinsicht auf frühere große, uns bekannte Brände gegeben worden sein.

Joseph Lettl, Ehrenbürger von Reisbach

 

WAPPENDATEN

Wappenführung seit 1445
Rechtsgrundlage: Verleihung des Wappens durch Herzog Heinrich den Reichen von Bayern-Landshut
Beleg: Wappenbrief vom 01.12.1445 (Abschrift aus dem 17. Jahrhundert)

Signat vom 19.08.1849
Elemente aus Familienwappen der Wittelsbacher