Literatur

Im Buchbestand der Bücherei Reisbach schlummern einige lesenswerte Werke, die es manchmal mehr, manchmal weniger oft über den Ausleihtresen in die Wohnzimmer der Leserinnen und Leser schaffen. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen einerseits populäre Bücher näherbringen. Es gibt in unseren Regalen aber auch versteckte Schätze, die nicht auf Bestsellerlisten zu finden sind oder waren – deren Ausleihe sich jedoch trotzdem lohnt! Von Jugendbücher über Kriminalromanen bis hin zu alten Klassikern. Ein einfacher Service von Lesern für Leser.

Kinder- und Jugendbuchliteratur

Antoine de Saint-Exupéry - Der kleine Prinz (nacherzählt von Svenja Nick)

Das Märchen vom kleinen Prinzen, verfasst vom französischen Autoren Antoine de Saint-Exupéry und 1943 erschienen, begeistert bis heute kleine und große Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt. Die Geschichte des kleinen, blonden Mannes handelt von einer außergewöhnlichen Reise auf verschiedene Planeten, bis er eines Tages auf der Erde landet und auf einen in der Wüste gelandeten Piloten trifft. Der Prinz berichtet von seinen Abenteuern und der unglücklichen Liebe zu einer Blume, deren seltsames Verhalten er nicht zu verstehen vermochte und was ihn zur Flucht von seinem Heimatplaneten bewog. Erst auf der Erde wurde ihm von einem Fuchs das Geheimnis von Liebe und Freundschaft zugetragen: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar, man sieht nur mit dem Herzen gut.

 

Antoine de Saint-Exupéry verankert in seinem literarischen Meisterwerk die ganz großen philosophischen Themen: den Sinn des Lebens und die Quintessenz für Freundschaft und Liebe.
In der Bücherei Reisbach sind Nacherzählungen des Werks ausleihbar, die besonders kindgerecht aufbereitet sind. Ergänzt sind die Erzählungen durch die weltberühmten Illustrationen aus dem Originalwerk des „kleinen Prinzen“ und eignen sich daher optimal zum Vorlesen.

 

Besteller aus den letzten Jahren

Maja Lunde – Die Geschichte der Bienen

„Die Geschichte der Bienen“ ist gewissermaßen die Geschichte dreier Generationen in einer globalen Welt: die eines britischen Erfinders eines Bienenstocks im 19. Jahrhunderts, die eines verzweifelten Imkers in den USA, der im Jahr 2007 mit dem Sterben seiner Bienenvölker konfrontiert wird. Und schließlich das Schicksal einer jungen Mutter, die in China im Jahr 2098 Blüten per Hand bestäubt. Bienen gibt es keine mehr.


In einfacher und verständlicher Sprache beschreibt Maja Lunde die Zusammenhänge zwischen diesen Schicksalen. Das Buch wirft die Frage auf, wie wir künftig mit unserer Umwelt und den Veränderungen unserer Zeit umgehen wollen. Diese hochaktuelle Thematik wurde jedoch von der Autorin geschickt in spannende Handlungsstränge verpackt, sodass der Lesespaß nicht zu kurz kommt.

 

Juli Zeh – Unterleuten

Juli Zeh hat mit „Unterleuten“ einen sechshundert Seiten starken Wälzer geschaffen, der jedoch alles andere als langatmig daher kommt. Das fiktive Unterleuten – ein scheinbar ganz normaler Ort in Brandenburg. Wie in den meisten Orten treffen hier Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen aufeinander: Alt und Jung, Einheimische und Zuzügler, Ostdeutsche und Westdeutsche. Das Zusammenleben ist von Widersprüchen gekennzeichnet, funktioniert aber zunächst – bis ein Windpark in Unterleuten entstehen soll, in Zuge dessen ein vehementer Konflikt zwischen Gegnern und Befürwortern entfacht. Der Streit lässt vergangene Tragödien wieder aufleben und stellt das Dorfleben vor große Herausforderungen.

 

Mit „Unterleuten“ ist Juli Zeh ein spannend erzählter Gesellschaftsroman gelungen. Klimakrise und Energiewende, die zunehmende Auseinanderdriftung der Gesellschaft, Egoismus, Diskrepanzen zwischen Städten und ländlichen Gebieten - es sind eher pessimistisch konnotierte, aber hochaktuelle Themen – auch in Anbetracht der Corona-Impfdebatte, die „Unterleuten“ zu einem lesenswerten Roman machen.

 

Vergessene Meisterwerke

Viginia Woolf – Mrs. Dalloway

Die Protagonistin des Buchs, Clarissa Dalloway, eine reiche Dame, wohnhaft im Londoner Nobel-Vorort Westminster, lädt an einem Tag im Juni 1923 eine große Gesellschaft ein. Der Leser erhält einen detaillierten Einblick in die Gedanken von Mrs. Dalloway, aber auch von anderen Figuren an diesem Tag, über die Vorbereitungen hinweg zum abendlichen Fest. Immer mehr bekommt Clarissa Dalloway das Gefühl von Zweifeln, was sämtliche Entscheidungen ihres Lebens betrifft. Durch ihre Gedanken und Erinnerungen wird nachvollziehbar, wie groß die Diskrepanz zwischen ihren inneren Einstellungen und ihrer äußeren Hülle ist.

 

Obwohl der Roman fast schon 100 Jahre alt ist, sind einige Themen darin nach wie vor aktuell, das Selbstverständnis von Frauen oder die Existenz sozialer Gegensätze beispielsweise. „Mrs. Dalloway“ gilt als einer der bedeutendsten Romane in der britischen Literatur und spiegelt überzeugend die englische Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg wider.